Zielgruppe

Das Betreuungsangebot der intensivpädagogischen Wohngruppe N.O.W. richtet sich an Jungen, die aus unterschiedlichen Gründen nicht mehr im elterlichen Haushalt bzw. im Herkunftssystem leben können oder für Jungen, für welche die reguläre stationäre Jugendhilfe aufgrund der vorliegenden Problematik keine adäquaten Angebote in bestehenden Regelgruppen machen kann. Zielgruppe der Intensivwohngruppe N.O.W. sind Jugendliche, die vielfach über ihren altersgemäßen und angemessenen Handlungsrahmen hinausgegangen sind, ohne das eine erkennbare Reaktion der Außenwelt oder eine notwendige Begrenzung erfolgte. Dies führt bei vielen Heranwachsenden dazu, dass sie sich weiter exponieren und akzeptable Handlungsspielräume immer weniger akzeptieren.

Betreuungsangebot

Neustart, Orientierung, Weiterentwicklung - N.O.W.

Jugendlicher steht in der Küche am Herd und rührt in einem Topf

Diesen erlernten Handlungsabläufen begegnen wir in der Intensivwohngruppe N.O.W. mit einem professionellen Team, einem individuell zu erstellenden Betreuungskonzept im Rahmen der Hilfeplanung und einem hohen Stellenschlüssel sowie dem Angebot für zusätzliche Betreuungseinheiten in Form von Fachleistungsstunden bei Krisen oder Entwicklungshemmnissen, bis hin zu einer 1:1 Betreuung im Gruppenkontext. Sofern die Ressourcen vorhanden sind, steht die Rückkehr in das Herkunftssystem grundsätzlich im Vordergrund. Bei fehlenden Voraussetzungen kann das Angebot der intensivpädagogischen Wohngruppe jedoch auch als längerfristig angelegtes Wohnangebot mit der Perspektive eines selbstständigen Lebens angesehen werden.

Ausgangspunkte sind dabei der aktuelle Entwicklungsstand, sowie die konkreten Bedürfnisse und Fähigkeiten jedes Jungen. Die Gruppe arbeitet mit einem durchstrukturierten Tagesablauf, der dem Jungen die Möglichkeit bietet, sich in einem überschaubaren, vorgegebenen Rahmen zurechtzufinden. Hierzu gehört bspw. das Aufstehen in der Gruppe, gemeinsames Einnehmen der Mahlzeiten, regelmäßige begleitete Schularbeitszeiten, zwei verbindliche fortlaufende Projekte (Sport und Kreativprojekt) pro Woche im Freizeitbereich und feste, themenbezogene Einzel- und Gruppengesprächszeiten sowie die Arbeit mit einem Verstärkerplan und einem Bezugserziehersystem. Die Mediennutzung ist ebenfalls klar geregelt und begrenzt. Bei der Gestaltung des Alltags wird großen Wert daraufgelegt, dass er sowohl klar strukturiert ist, als auch Freiraum für eigene Gestaltung lässt. Der Freiraum wächst je zuverlässiger und verantwortlicher der einzelne Junge mit den bestehenden Regeln und den getroffenen Absprachen umgeht.

Besonderheiten der Wohngruppe

Besondere Kompetenz der Intensivwohngruppe N.O.W. ist dabei die kleinschrittige, intensive und individuelle Arbeit mit den Heranwachsenden, die zuvor in verschiedenen Jugendhilfesystemen aufgrund erheblicher Verhaltensauffälligkeiten nicht mehr tragbar waren und die eine individuelle auf sie zugeschnittene Hilfeplanung bedürfen.Unser Auftrag dabei ist, den Jungen eine intensive Unterstützung und einen klar strukturierten pädagogischen Rahmen bei der Ich-Findung, sowie bei der Sozialisation in eine Gruppe und in die Gesellschaft zu bieten.

Das Besondere der intensivpädagogischen Gruppe N.O.W. ist, dass zusammen mit dem Jungen ein Neustart geplant werden soll, wobei die biographischen Erfahrungen mit einbezogen werden aber nicht die Hauptrolle spielen sollen. Hierbei orientieren wir uns nicht primär am Abbau von vorhandenen und ausgeprägten Defiziten, sondern zielen auf die Entwicklung von besonderen Fähigkeiten und Ressourcen.

Freizeitgestaltung

Die Pädagog*innen unserer Gruppe arbeiten mit den Jungen mit handlungsorientierten Methoden wie freizeit-pädagogischen Elementen, handwerklichen Angeboten, regelmäßigen sportlichen Aktivitäten sowie hauswirtschaftlichen Tätigkeiten. Regelmäßige Gruppenaktionen in Form von Ausflügen, gemeinsamen Spielen sowie 1-2 Ferienfreizeiten im Jahr gehören ebenfalls dazu.

Therapeutische Begleitung

Unsere pädagogische Arbeit wird ergänzt durch therapeutische Begleitung einzelner Kinder und Jugendlicher, welche entsprechend der jeweiligen Bedarfssituation bspw. durch unseren therapeutischen Fachdienst sowie durch Kinder - und Jugendlichen-Therapeut*innen oder Familientherapeut*innen geleistet wird. Unsere wöchentliche Halfeshof-Sprechstunde in Kooperation mit der Kinder- und Jugendpsychiatrie in Remscheid runden unser umfassendes therapeutisches Angebot ab.

Einbindung der Eltern

Professionelle Elternarbeit und der partizipative Ansatz in der Alltagsgestaltung sind Grundlage unserer pädagogischen Arbeit. Dem Bedürfnis der Eltern, den Kontakt trotz der Heimunterbringung nicht zu verlieren, wird durch regelmäßige Beurlaubungen der Jugendlichen Rechnung getragen, ergänzt durch Beratung der Familien, bei Bedarf auch in Form einer Nachbetreuung nach der Entlassung. Zudem finden regelmäßig Reflexionsgespräche nach den Beurlaubungen mit den Eltern statt und bei Bedarf auch Hausbesuche.

Betreuungsschlüssel

1 : 1

Ausstattung und Lage

Die Wohngruppe N.O.W. befindet sich in einem großzügig geschnittenen Haus angrenzend an ein Drei-Parteienhaus mit ausreichend Platz auf dem Campus des Jugendheimes Halfeshof, mit guter Verkehrsanbindung zu den verschiedenen Solinger Stadtteilen als auch zu den Städten Remscheid und Wuppertal. Jeder Junge wohnt in einem eigenen Zimmer. Die Gruppe verfügt zudem über einen eigenen Werkraum, sowie eine eigene Küche, Wohnzimmer mit integriertem Essplatz, ein kleines Wohnzimmer, Sanitärräume und einen Box-, einen Computer- und einen Billardraum.

Adresse:

Campuswohngruppe N.O.W.
Halfeshof 20
42651 Solingen

Kontakt

junge Frau mit blonden Haaren und dunkler Brille

Weitere Auskünfte erteilt Ihnen gerne:

Inga Schierhold
Bereichsleitung
T 0212 4007-120
Inga.Schierhold@lvr.de