Zielgruppe

Die Wohngruppe Phönix richtet sich an 8 Kinder und Jugendliche ab 11 Jahren mit sexuell grenzverletzenden Verhaltensmustern, die zeitweise oder dauerhaft nicht im familiären Kontext leben können und bietet ihnen einen stabilen und strukturierten Tagesablauf mit interner therapeutischer Anbindung.

Ziel ist es, dass die Jungen sich mit ihrem Fehlverhalten auseinandersetzen, ihre Stärken nachhaltig kennen- und einsetzen lernen, ein realistisches Selbstbild entwickeln und die Kompetenz für zukünftige Beziehungsgestaltung entfalten können.Durch die multiprofessionelle Arbeit mit sexuell übergriffigen Kinder- und Jugendlichen, trägt die Wohngruppe gezielt zum Opferschutz bei. Auch die zu betreuenden Jungen werden durch die intensive pädagogische Betreuung vor weiteren dysfunktionalen zwischenmenschlichen Erfahrungen geschützt.

Betreuungsangebot

Orientierung und Kontrolle durch Bindung und Struktur

Bei unserer Arbeit handeln wir nach dem Grundsatz: „Wir verurteilen die Tat, nicht den Menschen“ und stecken die jungen Menschen nicht in eine Schublade. Die pädagogische Grundhaltung eines ganzheitlichen Menschenbildes, sowie eines wertschätzenden und respektvollen Miteinanders, bietet den Kindern und Jugendlichen eine Atmosphäre von Geborgenheit und Angenommen sein. Im Rahmen der Ressourcenarbeit erkennen die Pädagog*innen die individuellen Fähigkeiten der jungen Menschen an und setzen sie gezielt in den strukturierten Tagesablauf mit ein. Eine adäquate Freizeitgestaltung durch Sport hat in dieser Gruppe einen besonders hohen Stellenwert. Durch den Sport und die erlebnispädagogischen Aktivitäten werden Frustrationen und Aggressionen abgebaut und die Selbstwahrnehmung, sowie ein positiver Selbstwert gefördert.

Der Tagesverlauf wird täglich gemeinsam mit den Jungen reflektiert, was ein realistisches Feedback der Pädagog*innen beinhaltet. Die Betreuung ist zunächst sehr engmaschig, hat aber das Ziel, in Stufen zu mehr Selbstständigkeit zu führen. Die Gruppenpädagog*innen, Lehrer*innen und Therarapeut*innen arbeiten Hand in Hand zusammen, um für die Jungen die bestmöglichen Voraussetzungen für ein straffreies und verantwortungsvolles Leben zu schaffen.

Besonderheiten der Wohngruppe

Die interne Beschulung auf unserer Förderschule gibt den Jungen die Chance, in einem kleinen Klassenverband anzukommen und gemeinsam zu wachsen. Die interne Berufsschule sowie die Ausbildungswerkstätten des Halfeshofes unterstützen diese Prozesse. Für jeden Jungen entwickeln wir einen individuellen Entwicklungsplan, der auf die Kombination aus kleinschrittiger Einzelförderung und der Nutzung der Gruppe als Erfahrungs- und Übungsraum setzt. In der Wohngruppe gehen wir den Ursachen auf den Grund. Die Jungen setzen sich wöchentlich innerhalb eines therapeutischen Settings intensiv mit ihrem eigenen Verhalten auseinander, kommen Emotionen und Bedürfnissen auf die Spur und werden mit dem Thema „eigene und fremde Grenzen“ konfrontiert. Dabei treten nicht selten eigene Gewalterfahrungen zum Vorschein, die verarbeitet werden müssen. Die Arbeit in der Wohngruppe ist von einer systemischen Sichtweise, sowie dem ziel- und lösungsorientierten Denken geprägt.

Therapeutische Begleitung

Einmal in der Woche wird jeder Jugendliche von einer Sexualtherapeutin/einem Sexualtherapeuten innerhalb eines Einzelsettings im hauseigenen Therapieraum begleitet. Diese Teilnahme ist verpflichtend für die Aufnahme in dieser Wohngruppe und Teil der multiprofessionellen Begleitung der Kinder und Jugendlichen. Unsere wöchentliche Halfeshof-Sprechstunde in Kooperation mit der Kinder- und Jugendpsychiatrie in Remscheid runden unser umfassendes therapeutisches Angebot ab.

Einbindung der Eltern

Dazu gehört auch die Eltern- und Familienarbeit, wie regelmäßige Elterngespräche, Telefonate, Besuche und gemeinsame Aktivitäten, die von den Pädagog*innen unterstützt und begleitet werden und für den Veränderungsprozess der Kinder und Jugendlichen mit ihren Familien von großer Bedeutung sind. Auch hier basiert die gemeinsame Arbeit auf einer wertschätzenden und annehmenden Haltung. Besuchskontakte findenimmer in einem separaten Appartement und nicht im Schutzraum der Wohngruppe statt.

Betreuungsschlüssel

1 : 1,23

Ausstattung und Lage

Das Haus steht etwas außerhalb des belebten Campus, in der Nähe des Waldgebietes und bietet eine gute Verkehrsanbindung zur Stadt Solingen, sowie den Nachbarstädten Wuppertal und Remscheid. Der Bahnhof ist innerhalb weniger Fahrminuten zu erreichen.

Das Haus ist ausgestattet mit 8 Einzelzimmer, einem gemeinsamen Wohnzimmer, einer großen Küche, WC und Duschräumen, 3 Freizeit-und Hobbyräumen und einer Terrasse mit Garten. Im unteren Bereich der Wohngruppe gibt es zwei Klassenräumen mit eigenem Lehrerzimmer und WC.

Adresse:

Intensivpädagogische Wohngruppe Phönix
Halfeshof 46
42651 Solingen

Kontakt

Sidon

Ramona Orlich-Hasewinkel

Bereichsleitung

T 02124 007-131

Ramona.Orlich-Hasewinkel@lvr.de